Rückertschule Coburg
Entsprechend der Entwurfsaufgabe wurde die denkmalgeschützte Rückertschule im Westen Coburgs, nahe der Itz und des Bahnhofs, durch einen neuen Schulanbau sinnvoll verdichtet. Die Situierung des Gebäudes umschließt den Schulhof, öffnet den Blick auf das reizvolle Itzgebiet und bildet gleichzeitig eine Verbindung zu den anderen Schulgebäuden, wie der staatlichen Berufsschule. Das Gebäudevolumen tritt analog zur Topografie durch eine Dachstufe zum Flussufer hinab und schafft durch starke Verglasungen in diese Richtungen Sichtbeziehungen durch das gesamte Gebäude. Der Dachversatz wird im Innenraum durch ein Fensterband erlebbar, wenn man die zentrale, repräsentative Treppe zum Galerieraum hinaufsteigt. Neben dem Blick in den Multifunktionsraum (MuFu) kann der Galerieraum in Kombination mit den Seminarräumen auch als Arbeitsraum genutzt werden. Um das konzeptionelle Element der Abstufung zu betonen und gleichzeitig Elemente der bestehenden Gebäude aufzugreifen, wird das Eingangsvolumen um einen Meter erhöht und über Treppen und Rampen erschlossen. Dadurch wird auch der Rampenzugang zur Tiefgarage kürzer und ermöglicht eine natürliche Belüftung oder Entrauchung im Brandfall. Die Positionierung des Baukörpers lenkt ankommende Personengruppen in Richtung Schulhof, schafft einen angemessenen Abstand zum Bestandsgebäude der Audi BKK und reagiert auf die Anfahrtsroute aus diesem.
Neben dem Bauprojekt wurde auch ein Konzept zur Außenraumgestaltung entwickelt. Die Treppenanlage des Schulerweiterungsbaus sorgt in Kombination mit Rampen für einen barrierefreien Zugang, bietet den Schülern aber auch Aufenthaltsqualität in den Pausen. Sie schafft zudem einen angemessenen Übergang und eine fließende Schwelle zwischen Pausenhalle und Neubau. Auch das Element der Treppe wurde aufgegriffen, um die Verbindung zum Fluss zu stärken und die geschlossene Turnhalle attraktiver zu gestalten. Darüber hinaus wird der Pausenraum durch organische Sitzgelegenheiten aus Holz in Kombination mit Schattenbäumen, einem grünen Klassenzimmer, Hochbeeten in Kombination mit einem Gewächshaus und der Erweiterung des Basketballplatzes aufgewertet. Die Einfahrt zur Tiefgarage wird bewusst unterirdisch angelegt, um den Vorplatz des Neubaus zu einem Ort der Ankunft zu machen. Zu diesem Zweck wurden aus offenen Filterschichten in Form von Lamellen in Kombination mit Sitzgelegenheiten zwei Fahrradhäuser geschaffen. Diese bilden sowohl beim Betreten als auch beim Verlassen des Schulgeländes einen Ort der Begegnung.
Gruppenprojekt mit Vanessa Dietz & Christopher Nguyen