GRadient Studentenwohnheim
Die Aufgabe dieses Projektes war es, ein Wohnhaus zu entwerfen, um jungen Studenten in Coburg bezahlbare Wohnungen zu bieten. Das Grundstück befand sich im Zentrum der Stadt in der Nähe des Bahnhofs und der Universität. Von hier aus konnte alles zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreicht werden. Es sollte sechzehn Wohneinheiten, Gemeinschaftsräume für die Bewohner sowie Abstellflächen für Fahrräder und Mülltonnen enthalten.
Für unser Raumkonzept haben wir ein Querformat mit Außenorientierung an der Längsseite gewählt. Dadurch kann in jeder Wohnung ein hoher Lichteinfall gewährleistet werden. Jedes Modul hat ein etwa drei Meter breites Schiebefenster, das die Funktion eines Balkons ersetzt. Zusätzlich verfügen einige Einheiten auch über ein schmales Fenster auf der kürzeren Seite. So können Module mit nur Nordlicht vermieden werden und eine allgemein bessere Lichtqualität in jeder Wohnung gewährleistet werden. Küche und Arbeitsbereich sind offen miteinander verbunden und werden nur durch den Tisch in der Mitte getrennt. Er soll für jeden Zweck genutzt werden können, sowohl als Esstisch als auch als Arbeitstisch und ist somit das Herzstück dieses Konzeptes. Dies garantiert ein interaktives Wohnen in allen Wohnungen. Der Schlafbereich liegt seitlich zum Küchen- und Arbeitsbereich. Er ist zum Hauptteil durch eine Innenwand minimal abgegrenzt, um eine geschlossene und private Zone zu erhalten.
Der Gemeinschaftsraum befindet sich seitlich vom Haupteingang des Komplexes. Er ist in einer der Raummodellkonturen platziert, um die Kubatur des gesamten Gebäudes nicht zu stören. Eine große, zu öffnende Fensterfassade auf der Nordseite schafft eine Verbindung zum Vorplatz. Er ist als Ankunftsort für die Bewohner mit ihren Fahrrädern gedacht, soll aber auch als Erweiterung des Gemeinschaftsraumes, insbesondere im Sommer, gesehen werden. Der Gemeinschaftsraum ist von allen Seiten gut erschlossen und wird so zu einem wichtigen Knotenpunkt dieser Wohnanlage. Im hinteren Teil des Hofes befindet sich der Nebeneingang sowie ein dritter Eingang von der Rückseite, der zu den Parkplätzen führt. Die Bewohner der unteren Etagen haben alle eine großzügige Terrasse zum Garten des Gebäudes. In den oberen Geschossen gibt es gelegentlich einzeln genutzte Balkone sowie Gemeinschaftsbalkone zwischen zwei Modulen. Das Treppenhaus liegt in der Mitte des Gebäudes und sorgt so für eine gleichmäßige und schnelle Verteilung durch das Gebäude. Es ist aus transluzentem, milchigem Polycarbonat gefertigt, um überall eine natürliche, helle Umgebung zu schaffen, besonders in den unteren Etagen. Sie wirkt als zentrierter radialer Lichtverteiler. Zusätzlich sind die Innenwände gelb gestrichen. Die Farbe ist mit einem Farbverlauf versehen, so dass das Gelb nach unten hin heller wird, um den Lichtmangel in den unteren Stockwerken auszugleichen. Der Name des Hauses „GRadient“ geht auf diese beiden Themen zurück.
Gruppenprojekt mit Martin Thüring