Circular Tiny House
Die Grundidee des Entwurfes war, durch die expressive Form einen qualitativen Raum auf kleinster Fläche entstehen zu lassen. Im nördlichen Bereich des Erdgeschosses befindet sich der Kochbereich wie auch die Sanitäreinrichtungen. Im vorderen südlichen Teil des Gebäudes entsteht der Wohnbereich. Dieser kann durch eine Möbelkonfiguration aus Tisch und Hockern flexibel genutzt werden, wobei die Fensterlaibung als zusätzliche Sitzfläche dient. Die schrägen Wände lassen den Raum nach oben hin offener wirken. Über die Treppe, welche als Stau- und Technikraum dient, gelangt man ins Obergeschoss. Eine große Galerie verbindet die beiden Geschosse miteinander und trägt zu einer großzügigen Raumwirkung bei. Durch die große Raumhöhe entsteht ein einzigartiges Raumgefühl, das die kleine Grundfläche des Gebäudes ausgleicht. Im Obergeschoss lässt sich ein Netz anbringen, dass vertikal als Absturzsicherung und horizontal als zusätzliche Schlafmöglichkeit dienen kann. Im Dach befindet sich ein Fensterband, welches die Räume mit weichem, natürlichem Licht von oben erhellt. Es dient zur Entlüftung, wodurch die warme Luft nach außen strömen kann. Weiterhin befindet sich auf der Dachebene eine große Photovoltaikanlage. Diese soll das Haus autark über das gesamte Jahr hinweg mit Strom versorgen.
Bei der Umsetzung des Gebäudes auf dem Design Campus der Hochschule Coburg unter der Leitung von Prof. Dr. Rainer Hirth wurde vor allem auf die Nachhaltigkeit geachtet. Es wurden Materialien wie geschädigtes Käferholz als Tragwerk und Stroh als Dämmstoff aus regionalen Quellen verwendet, die nachwachsende Rohstoffe und Co2 neutral sind. Das Stroh als Dämmstoff hat eine Materialstärke von 35 cm und liegt mit einem U-Wert von 0,12 W/m²K unter den Anforderungen eines Passivhauses. Das Gebäude kann rückstandslos abgebaut werden. Die Materialien werden wieder dem Markt zugeführt, um ein resilientes Kreislaufmodell zu schaffen.
Gruppenprojekt mit Christopher Nguyen